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Mundtrockenheit bei Diabetes
Wer durch Diabetes mellitus einen erhöhten Blutzuckerspiegel hat, kann als Folge davon Mundtrockenheit entwickeln.
Mundtrockenheit

Mundtrockenheit bei Diabetes

Wenn es zu einer verminderten Speichelbildung und Mundtrockenheit kommt, kann dies auf verschiedene Grunderkrankungen zurückzuführen sein, z. B. kann es zu Mundtrockenheit bei Diabetes kommen. Man unterscheidet zwei Hautformen von Diabetes mellitus: Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2.

Darüber hinaus kann Diabetes auch in der Schwangerschaft auftreten. In diesem Fall spricht man von Schwangerschaftsdiabetes. Auch bei dieser Form von Diabetes kann es zu einem trockenen Mund kommen. In der ersten Woche einer Schwangerschaft ist Mundtrockenheit häufig eine normale Begleiterscheinung sein. Bleibt ein trockener Mund aber über eine längere Zeit der Schwangerschaft bestehen, sollte man sich auf Schwangerschaftsdiabetes hin untersuchen lassen.

Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. Bei Diabetes Typ 1 greift das körpereigene Immunsystem die Zellen an, die Insulin herstellen. Diese sitzen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Aufgrund dessen kommt es zu einem absoluten Insulinmangel. Insulin ist ein Hormon, dass den Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen bringt. Diese Körperzellen nutzen dann die Glukose zur Gewinnung von Energie. Wenn Insulin fehlt, kommt es zu einem rapiden Anstieg des Blutzuckerspiegels. Der Blutzucker sagt aus, wie hoch der Anteil von Glukose im Blut ist. Bei Diabetes Typ 1 müssen die Betroffenen Insulin spritzen. Bei Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt der Körper eine Insulinunempfindlichkeit. Die Körperzellen reagieren also weniger auf das Insulin.

Mundtrockenheit bei Diabetes mellitus

Wenn bei Diabetes mellitus der Blutzuckerspiegel erhöht ist, kann dies zu Mundtrockenheit führen. Der Grund dafür liegt darin, dass der erhöhte Blutzuckerspiegel dem Körper Flüssigkeit entzieht. Somit kommt es zu einer verminderten Speichelproduktion und in der Folge zu Mundtrockenheit. Mundtrockenheit kann unter Umständen eines der ersten Symptome von Diabetes sein. Man sollte die Ursachen von Mundtrockenheit daher immer vom Arzt abklären lassen, um möglicherweise zugrunde liegende Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus zu erkennen und dann entsprechend behandeln zu können. Bei Diabetes und Mundtrockenheit ist es wichtig, dass der Blutzucker der Betroffenen richtig eingestellt wird.

Weitere Symptome für Diabetes

Es gibt noch weitere Symptome, die neben Mundtrockenheit auf Diabetes mellitus hindeuten. Diese sind unter anderem:

  • Häufigeres Wasserlassen: Der Körper versucht, den hohen Blutzuckerspiegel bei Diabetes dadurch auszugleichen, dass er Glukose über den Urin ausscheidet
  • Starker Durst: Dieser wird meist durch den verstärkten Harndrang und das vermehrte Wasserlassen bei Diabetes ausgelöst
  • Die Haut ist trocken oder juckt: Hautveränderungen bei Diabetes sind meist ebenfalls Folge des Flüssigkeitsverlusts durch den Harndrang
  • Abgeschlagenheit: Menschen mit Diabetes können sich müde, abgeschlagen und schlapp fühlen
  • Stärkere Infektionsanfälligkeit: Bei Diabetes kann es verstärkt zu Infektionen kommen, vor allem zu Harnwegsinfektionen, Fußpilz oder anderen Hautinfektionen. Auch Parodontitis gehört zu den Folgeerkrankungen von Diabetes. Bei einer Parodontitis kommt es zu einer Entzündung des Zahnbetts.
  • Der Atem riecht süßlich nach Obst: Dieses Symptom kommt nur bei Diabetes Typ 1 vor. Wenn nicht genug Glukose zur Energiegewinnung zur Verfügung steht, wird Fett abgebaut. Dabei entsteht unter anderem Azeton, welches über die Atemluft ausgeschieden wird und den Geruch verursacht.
  • Schlechte Wundheilung: Da durch Diabetes das Abwehrsystem geschwächt werden kann und die Durchblutung der Haut oft schlechter ist, verheilen Wunden in der Regel schlechter.

Fedor Singer