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Therapie von Mundtrockenheit
Zur Therapie von Mundtrockenheit kann z. B. ein Mundspray mit Speichelersatz eingesetzt werden. Außerdem sollte man bei Mundtrockenheit  ausreichend trinken.
Mundtrockenheit

Therapie von Mundtrockenheit

Die Therapie von Mundtrockenheit (Xerostomie) hängt in der Regel von der Ursache ab. Wenn der Mundtrockenheit eine Grunderkrankung wie z. B. das Sjögren-Syndrom oder Diabetes mellitus zugrunde liegt, sollte diese behandelt werden. Durch die Therapie der Erkrankung bessert sich meist auch die Mundtrockenheit. Werden Medikamente als Auslöser der Xerostomie festgestellt, sollte man mit dem Arzt die Situation besprechen. Wenn es möglich ist, sollte die Dosis des Medikaments reduziert werden oder ein anderes Medikament zur Behandlung eingenommen werden, das nicht zu Mundtrockenheit führt.

Man kann auch selbst einiges tun, um einer Xerostomie zu begegnen. So sollte man bei einem trockenen Mund z. B. ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und auf eine gute Mundhygiene bzw. Mundpflege achtgeben.

Zur Therapie von Mundtrockenheit ausreichend trinken

Es ist bei der Therapie von Mundtrockenheit besonders wichtig, ausreichend zu trinken, um die Speichelproduktion anzuregen. Meist hilft es, über den Tag verteilt immer wieder kleine Mengen zu trinken, um den Speichelfluss anzuregen. Dafür eignen sich vor allem Wasser und zuckerfreie Kräutertees. Wenn man unterwegs ist, sollte man immer eine Flasche Wasser bei sich führen. Auch abends sollte man daran denken, sich für die Nacht ausreichend Getränke bereitzustellen, da nachts die Speichelproduktion zurückgeht und somit vor allem bei nächtlicher Mundatmung ein trockener Mund entstehen kann.

Therapie von Mundtrockenheit: Was man bei der Ernährung beachten sollte

Scharfe oder stark gesalzene Lebensmittel sollte man bei bei der Therapie von Mundtrockenheit nicht zu sich nehmen. Denn diese Speisen können eine Reizung der Mundschleimhaut hervorrufen und entziehen ihr Feuchtigkeit. Harte Speisen, z. B. harte Brotkrusten oder hartes Gebäck regen durch ein intensives Kauen zwar die Speichelproduktion an, können aber den Gaumen verletzen. Kaffee und Alkohol intensivieren in der Regel eine Xerostomie. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst kann eine gesunde Mundschleimhaut und die Speichelbildung unterstützen.

Künstlicher Speichel zur Therapie

Da bei einer Xerostomie meist die Speichelbildung zu gering ist, kann künstlicher Speichel eine Option zur Therapie sein. Künstlicher Speichel ist in Apotheken erhältlich und kann bei der Behandlung von Mundtrockenheit als Lösung oder als Mundspray verabreicht werden. So wird die Mundhöhle befeuchtet. Künstlicher Speichel ist mit oder ohne Aroma erhältlich. Den Geschmack von Speichelersatz nehmen viele Patienten als unterschiedlich angenehm wahr. Daher sollte man unter Umständen verschiedene Präparate zur Therapie ausprobieren.

Künstlicher Speichel hat eine ähnliche Zusammensetzung wie der natürliche Speichel und enthält vor allem die wichtigen Enzyme, die einen Beitrag zum Schutz der Mundhöhle leisten. In schwerwiegenden Fällen können Ärzte zur Therapie von Mundtrockenheit auch Medikamente zum Einnehmen verordnen, die die Tätigkeit der Speicheldrüsen und somit die Speichelbildung anregen.

Zusätzliche Tipps für die Therapie

Bei der Behandlung von Mundtrockenheit gibt es einige Tipps, die Linderung verschaffen können. Man sollte regelmäßig den Mund ausspülen, insbesondere bei einem trockenen Gefühl. Mundspülungen ohne Alkohol helfen, den Speichelfluss anzuregen. Das Kauen von zuckerfreien Kaugummis verstärkt den Speichelfluss zusätzlich. Das Rauchen sollte man nach Möglichkeit einstellen, da es Mundtrockenheit verstärkt. Auch sollte man auf eine gute Mundpflege sollte man bei der Therapie achten. So lassen sich Entzündungen im Mundraum vorbeugen. Auch die Zahnpflege ist bei der Therapie von einem trockenen Mund von Bedeutung. In den Räumlichkeiten, besonders im Schlafzimmer, sollte eine ausreichende Luftfeuchtigkeit herrschen, nämlich rund 40 bis 60 Prozent.

Therapie bei Mundtrockenheit durch Chemo- oder Strahlentherapie

Ein trockener Mund kann auch mit einer Bestrahlung einhergehen. Bei einer Strahlentherapie können die Speicheldrüsen in der Mundhöhle geschädigt und so die Speichelproduktion gehemmt werden. Bei Menschen, bei denen die Speicheldrüsen zumindest teilweise noch zur Speichelbildung in der Lage sind, können unter Umständen die Einnahme von Medikamenten oder das Lutschen von Bonbons den Speichelfluss anregen. Sind die Speicheldrüsen aufgrund der Bestrahlung nicht mehr in der Lage, ihre Funktion auszuführen, kann künstlicher Speichel, z. B. als Mundspray verabreicht, eine Option zur Therapie sein.

Kommt es bedingt durch eine Chemotherapie zu Entzündungen der Mundschleimhaut, kann unter Umständen das Lutschen von Eiswürfeln Linderung bringen. Da die Mundschleimhaut durch die Kälte meist weniger durchblutet wird, gelangen auch die bei der Chemotherapie verabreichten Medikamente schlechter in den Mundraum und Entzündungen der Mundschleimhaut können unter Umständen vermieden werden.

Fedor Singer